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"Aktion T4"

Dieser Ausdruck bezeichnet eines der düstersten Kapitel der Pirnaer Stadtgeschichte. Unter diesem Decknamen bauten die Nazis in Deutschland sechs Tötungsanstalten auf. Eine davon enstand auf dem Pirnaer Sonnenstein, wo sich bereits im vorigen Jahrhundert eine Heilanstalt für psychisch Kranke befand.

Unter dem Deckmantel der Euthanasie - also der Herbeiführung des Todes durch Arzneimittel bei unheilbar Kranken - wurden hier in den Jahren 1940 und 1941  etwa 15.000 Menschen getötet. Zu diesem Zweck wurde in einem Gebäude auf dem Anstaltsgelände (Haus C 16) eigens eine Gaskammer und ein Krematorium errichtet. Nachdem zuerst geistig Behinderte ermordet wurden, folgten 1941 auch Juden und Polen aus Konzentrationslagern, da diese noch nicht über Gaskammern verfügten. Somit wurde die Aktion T4 zum Testlauf für die sogenannte Endlösung.

Das Haus C 16 wird seit 1995 restauriert und soll mit einer ständigen Ausstellung und Gedenkstätte gegen das Vergessen dienen.

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