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 Architektonische Details

Der Name der Burg leitet sich aus dem Slawischen ab, und er bedeutet soviel wie Säule oder Säulenort. Basalt wurde jahrhundertelang als Hauptbaumaterial für die Häuser Stolpens und die Burgbauten verwendet. Aus horizontal liegenden, zyklopenähnlichen Säulen  (Basaltsäulenverband) bestehen die starken Mauern der Burg. Nur die Gesimse, Portale, Gewände, Leibungen, Schmuck- und Ornamentsteine aller Art sind aus Elbsandstein der Kreidezeit geschaffen.

Zu der Burg gehören 4 Burghöfe mit Wendelstein, Brunnen, Aussichtsplateau und Bauten, 13 historische Burgräume sowie 7 Burgkeller. Die gesamte Burganlage ist denkmalgeschütztes Bauwerk und Museum. Das Gebäude vor dem Haupteingang war früher dem Burgkomplex angegliedert, darauf befand sich ein "Hanewald" (Weißbuchenwald) mit verschiedenen Gebäuden.  Die Burganlage bestand aus Mauern, Tor, Zugbrücke und Bergfried (Wachturm). Eine starke Ortsbefestigung stellte die Festung dar, sie war von Gräben, Mauern, Bastionen und Erdbrustwehren umgeben. Die alte Stadt lag in ihrem Schutze, von Wachtürmen und Ringmauern umschlossen. Den Charakter einer Festung erhielt Stolpen durch die Anlage einer Klengelsburg (erbaut um 1675), dem heutigen Haupteingang. Die Klengelburg diente als Wachgebäude. Im 1. Hof (unterste Vorburg) befindet sich eine 4 Meter tiefe Zisterne. Im 2. Burghof ist eine weitere Zisterne, die dritte, am Seigerturm, wurde zugeschüttet. Der Burghof wird abgeschlossen durch das Kornhaus (um 1518), hier wurden Naturalabgaben der steuerpflichtigen Bauern gelagert. Die Hauptwache, welche ein Kreuzgewölbe besitzt, wurde durch zwei massive Türen, die wiederum mit schweren Schlössern versehen sind, gesichert. Gegenüber der Wachstube befindet sich der Marstall. Das auf acht Säulen ruhende Kreuz- und Bogengewölbe ist seit 1518 baulich unverändert geblieben. Der Donatsturm (Unterkunft der Hauptleute) an der Südseite fiel 1632 einem Brand zum Opfer. Hinter dem Marstall ist die Folterkammer, die hier ausgestellten Pranger und Folterwerkzeuge dienten dazu, die Gefangenen unter "strengstes Verhör" zu nehmen. Im 2. Hof (oberste Vorburg) befindet sich auf der linken Seite der Johannisturm  (Coselturm). Zunächst bis 1742 mit Geschützen bestückt, diente er der gefangenen Anna Constantina Reichsgräfin von Cosel für fast 49 Jahre als Wohnung. Ein Meisterwerk der Steinmetzarbeit ist das Hauptportal. In unmittelbarer Nähe, gleich rechts daneben, steht der Schösserturm. Hier wirkte der Burgschösser (Amtmann), nach dem der Turm auch seinen1 Namen erhielt. Das spätgotische Sterngewölbe des Gerichtssaales, den man durch ein gotisches Portal betritt, ist ein besonders sehenswertes Kleinod. Unter dem Gerichtssaal befindet sich das Burgverlies (Johanniskerker) mit dem Hungerloch und im 3. Hof (unterste Hauptburg) der Seiger- und Johannisturm. Zwei Sandsteinvolutengiebel bilden den Turmabschluß. Das am besten erhaltene Bauwerk der Burg ist der Johannisturm (erbaut um 1509), der seinen Namen nach Bischof Johann VI. von Saalhausen erhielt. An der Nordostecke des 4. Burghofes steht die Ruine des Siebenspitzenturmes. Erstmals seit 1998 können Besucher der Burg wieder dessen Aussichtsplattform besteigen und die schöne Aussicht genießen. Zu den interessantesten Bauwerken gehört natürlich der Burgbrunnen. Er zählt zu den tiefsten, in Basaltstein geschlagenen Brunnen (82 Meter Tiefe, einschließlich 7 Meter Wasserstand). Mit einer Bauzeit von 22 Jahren (1608-1630) forderte er einige Opfer, denn in der Tiefe entwickelten sich tödliche Gase. Am Brunnen ist der Eingang zu den oberen Burgkellern.

 

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