wahrscheinlich im 6. Jahrhundert als slawische Fischersiedlung gegründet

  • 1335 erstmalige Erwähnung des Dorfes Pillnitz
  • nach 1403 Erste Erwähnung des Schlosses mit wechselnden Besitzern
  • 1609 Entstehung des Pillnitzer Lustgartens mit Lusthaus
  • 1616 Schloß wurde zu einem Vierflügelbau erweitert
  • 1694 Johann Georg IV. (Kurfürst von Sachsen) erwarb das Schloß und schenkte es seiner Mätresse Magdalene Sibylle von Neitschütz. Nach dem Tode beider fiel es seinem jüngeren Bruder, August dem Starken, zu.
  • 1706 August der Starke schenkte das Schloß seiner Mätresse Gräfin Cosel.
  • 1718 August der Starke übernahm wieder die Herrschaft auf dem Schloß.
  • 1720-1730 Bau des Wasserpalais und des Bergpalais (nach Entwürfen von Pöppelmann), Bau von Ringrenngebäuden, Venustempel, Weinbergkirche, Anlegen des großen Schloßgartens und des Lustgartens
  • um 1765 Pillnitz wurde Sommerresidenz des Sächsischen Hofes (bis 1918).
  • um 1770 Erweiterung des Parks (Englischer Landschaftsgarten)
  • 1780 Erbauung des Englischen Pavillons "Camellia japonica" kommt nach Pillnitz
  • 1790-1804 Anlage des Chinesischen Gartens mit Teich und Chinesischem Pavillon
    Treffen der Monarchen von Österreich, Preußen, Sachsen und Frankreich
  • 1800 Entstehung einer Botanischen Schule in Pillnitz
  • 1818 Vernichtung des alten Schlosses durch einen Brand
  • 1818-1826 Erneute Bauphase, Entstehung des Neuen Palais durch Christian Friedrich Schuricht (Küchen- und Kapellenflügel, repräsentativer Kuppelsaal)
  • 1874-1880 Umgestaltung des Lustgartens (Biedermeierstil), Erweiterung der Orangerie
  • 1924 Schloß kam in staatlichen Besitz (Wohnungen, Ateliers)
  • 1942-1945 Auslagerungsort für Dresdner Kunstschätze
  • 1952-1993 Schloß und Park in Verwaltung der Stadt Dresden
  • August 1993 Schloß und Park werden Bestandteil des Schloßbetriebes "Staatliche Schlösser und Gärten Dresden"

Die Blütezeit des anfänglichen Renaissanceschlosses begann zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als August der Starke Schloß Pillnitz übernahm. Die Bewunderung fernöstlicher Formen beeinflussten die höfischen Lebensgefühle und kamen bei der Erweiterung der Schloßbauten zum Wirken. Christoph von Wackerbarth, der Intendant des Königs, beauftragte den Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann mit der Neugestaltung von Schloß und Park. Erst später (seit 1724) beteiligte sich Zacharias Longuelune, ein französischer Architekt, der die klassische Richtung des französischen Barocks vertrat, an der Gestaltung von Pillnitz. Kurz aufeinanderfolgend entstanden das Wasserpalais und das Bergpalais (symmetrisch hinter das Wasserpalais gestellt). Ergänzt wurden diese beiden Palais nach 1819 durch das klassizistische Neue Palais, das die beiden, zwischenzeitlich verlängerten, Schloßtrakte miteinander verband. Die Malereien in dessen Festsaal und Kapellenflügel führte Carl Christian Vogel von Vogelstein (seit 1824 Hofmaler von Dresden) aus. Nach dem Tode von August dem Starken, welcher schon längst sein anfängliches Interesse an Pillnitz verloren hatte, da ihm andere Bauten wichtiger waren, fanden neben Formen des Barocks klassizistische Formen in der Architektur des Schlosses Anwendung. 

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts erweiterte sich das Pillnitzer Areal nicht erheblich. Dann wurde das Schloß Sommerresidenz von Kurfürst Friedrich August III., welcher auch den Stab seiner Hofbeamten im Schloß unterbrachte. So ließ man unter anderem die baufälligen Gewächshäuser seitlich des Wasser- und des Bergpalais durch Flügelgebäude ersetzen. Nachdem das alte Schloß und der Venustempel bei einen Brand im Jahre 1818  (Ursache soll eine fahrlässige Schornsteinreparatur gewesen sein) den Flammen zum Opfer fiel, erfolgte in der nun dritten größeren Bauperiode von Pillnitz  (1818-1826) der Wiederaufbau im Stil Pöppelmanns. Obwohl sich der Baustil innerhalb eines Jahrhunderts bedeutend gewandelt hatte, glich der klassizistisch denkende Architekt Christian Friedrich Schuricht seine Bauten größtenteils den alten Formen an. Aber auch die Stilrichtung seiner Zeit ist an verschiedenen Teilen des Neuen Palais erkennbar. Im Inneren der Palais findet man heute zahlreiche kunsthandwerkliche Zeugnisse vergangener Zeitepochen, alte Möbel, Musikinstrumente und Gläser.

Im Anschluß an die Schloßanlage erstreckt sich ein Park mit Orangerie (1730), Chinesischem Pavillon, Englischem Pavillon, gotischer Ruine und Palmenhaus. Im gesamten Parkbereich ist ein geschichtlicher Abriß der Gartenkunst verschiedener Epochen erkennbar: Renaissance - Ziergarten, Lustgarten, französischen Gartenanlagen und englischen Parkgestaltungen.

Ein besonderes Schmuckstück der Pillnitzer Botanik stellt die über 250 Jahre alte japanische Kamelie dar. Sie ist somit die älteste und mit neun Metern Höhe und zwölf Metern Kronendurchmesser auch die größte Kamelie Europas. Da die Kamelie auf Grund ihrer Größe im Winter nicht in einem der schützenden Gewächshäuser des Schlosses untergebracht werden konnte, erhielt sie ein eigens für sie angefertigtes Haus aus Stahl und Glas. Ein computergesteuerte Klimaanlage liefert immer die ideale Feuchtigkeit und Wärme für die ungewöhnliche Pflanze, deren Blüte man im Frühsommer keinesfalls verpassen sollte.

Öffnungszeiten: Parkanlage ganzjährig geöffnet

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